ANDREJ ANTIC

Anticipiert: Jetzt spricht der Dozent!

Andrej Antic ist leitender Chefredakteur des Tennis Magazins. Im Dezember 2016 erarbeiteten wir vier Wochen gemeinsam mit ihm unser eigenes Online-Magazin "Tackling". Er lehrte uns die wichtigsten Grundlagen des journalistischen Handwerks und gab uns wertvolle Tipps. Darüber hinaus durften wir dank Antic und seinen weitreichenden Kontakten viele interessante Leute treffen und spannende Tage miteinander verleben!

Antic in seiner natürlichen Berufsumgebung als Tennis-Reporter.
Antic in seiner natürlichen Berufsumgebung als Tennis-Reporter.

 

Am Anfang war ein kleiner, steriler Raum und sechs neugierige Augenpaare. Wo mag die Reise hingehen? Was werden die nächsten vier Wochen bringen? Das Thema: Sportjournalismus. Ein verdammt weites Feld, das die Studenten der DMA (Die Medienakademie) beackern sollen. Kompaktkurs, 30 Stunden pro Woche – genug Zeit also, um etwas auf die Beine zu stellen. Genug Zeit, um richtig kreativ zu sein.

 

Die Idee habe ich schon vor dem ersten Einsatz im Kopf – eine eigene Website. Mit spannenden Geschichten, Fotos, dem besonderen Touch. "Könnt ihr euch das vorstellen?" Einhelliges Nicken. Es ist die Geburtsstunde von "Tackling – das Sportmagazin". Wir fangen an bei null. Wählen einen Chefredakteur, einen der für die Technik und die Umsetzung im Netz zuständig ist, Reporter. Vor allem: Wir zermartern uns das Gehirn, wie das Baby heißen soll. Was alles an der weißen Tafel stand, weiß ich gar nicht mehr. Am Ende kam raus: Tackling. Tackling ist das, was am besten beschreibt, was wir machen wollen – hinter die Kulissen gucken, nachhaken, bei Interviewpartnern reingrätschen, keine Hofberichterstattung, da hin gehen, wo's weh tut – autsch! Chefredakteur Piet hat das im Verlaufe der Recherche wörtlich genommen und sich selbst mit dem Fahrrad zerlegt.

 

Nach dem Titel die Themen. Wie füllen wir Tackling mit Leben? Eine Reportage über Cheerleader bei den Hamburg Towers, der Basketball-Mannschaft, war angedacht. Mit allem drum und dran. Kameras, Scheinwerfer, Mikros, schweren, schwarzen Boxen und meterweise Kabel. Wurde leider nichts, keinen Termin bekommen.

Aber alles andere, was wir uns in den vier Wochen vornahmen, klappte: eine Telefon-Konferenz mit "Frrritz" von Thurn und Taxis, ein Besuch bei den St. Pauli Darts Piraten, Interview mit Darts-Kultreporter Elmar Paulke, Gespräche mit dem früheren Fußball-Profi Ivan Klasnic, Tennisspieler Julian Reister und "Mister 14 Minuten Bundesliga" Philip Albrecht. Josef reist sogar nach Lissabon, zur Champions League, und bringt eine Story mit, bei der ein Adler (Nein, nicht der Tormann vom HSV) eine Riesenrolle spielt.

 

Mein Credo – und da kann man als Dozent nur dankbar sein – leben die angehenden Sportjournalisten: rausgehen, mit Leuten reden, netzwerken, in Bildern denken, neugierig sein.

 

Mein Dank gilt an dieser Stelle auch den "Externen", die uns unterstützt haben: dem Mediencoach und Sportkommentator Karsten Linke, dem Redaktionsleiter von Autobild TV Dennis Petermann, dem ehemaligen Pressesprecher vom DTB Jens-Peter Hecht, vielen Journalisten in den Redaktionen von Sportbild und Hamburger Abendblatt, Christoph Pieper, leidgeprüfter und am Knie verletzter Pressesprecher der Kiez-Kicker bei St. Pauli. 

Last but not least: Wolfgang Gromm, Abteilungsleiter in der Springer Offset-Druckerei Ahrensburg. Man könnte depressiv werden angesichts der sinkenden Auflagenzahlen von Zeitungen und Zeitschriften. Aber die Zukunft ist rosig! Weil Menschen immer gute Geschichten konsumieren wollen. Egal, ob in Wort, Ton oder Bewegtbild. Die Transportmittel verändern sich: Smartphones, Tablets, wer weiß was in ein paar Jahren kommt. Papier ist noch nicht tot und wird hoffentlich nie sterben, aber das Digitale bietet grenzenlose Möglichkeiten.

 

Zum Beispiel für Plattformen wie Tackling! Mein Wunsch an meine "Studis", an Marc, Piet, Lion, Marie, Josef und "Tackling-Tarek": Füllt Tackling weiter mit Leben! Begeistert eure Nachfolger davon! Grätscht rein, wo andere schweigen!

 

In diesem Sinne, all the best,

 

Euer Andrej